Sollten Sie das in Ihrem LMS integrierte Authoring-Tool benutzen?
Jedes Learning Management System verfügt heutzutage über integrierte Funktionen zur Content-Erstellung. Achten Sie auf die folgenden Aspekte, wenn Sie entscheiden, ob Sie diese nutzen oder eine externe Standard-Authoring-Anwendung wählen.
Integrierte vs. Externe Authoring-Apps
Fast jedes Learning Management System (LMS) verfügt heutzutage über integrierte Funktionen zur Content-Erstellung. Sie können Kurse schreiben, Bilder und Gifs hinzufügen, Videos hochladen und Quizfragen erstellen. Mit Technologien wie H5P können Sie sogar interaktive Inhalte erstellen. Jedes LMS verfügt über etwas andere Funktionen und Interfaces. Dennoch kann man die Vor- und Nachteile von integrierten Tools zur Content-Erstellung in einem LMS gegenüber externen Authoring-Tools wie Articulate, Captivate, Lectora usw. abwägen. Beachten Sie die folgenden Aspekte, bevor Sie eine Wahl treffen.
Integrierte Content Creation Tools vs. externe Authoring-Tools
1. Fähigkeiten des Content Creators
Die meisten Universitäten und Hochschulen nutzen die integrierten Funktionen ihrer LMS (wie Moodle, Canvas oder D2L), weil ihre Dozenten, Lehrer und Professoren ihre eigenen Kursinhalte erstellen. Sie alle auf ein externes Autorentool umschulen zu lassen, wäre schlichtweg eine unmögliche Aufgabe mit sehr geringer Erfolgswahrscheinlichkeit. Ähnlich verhält es sich in einem Unternehmensszenario: Wenn die Fachexperten die Inhalte selbst erstellen, ist es sinnvoll, die Benutzeroberfläche so einfach wie möglich zu gestalten, um die anfängliche Lernkurve zu verkürzen.
Die Erfahrung des Lernenden hängt von den Fähigkeiten des Content Creators ab. Steht jedoch ein Instruktionsdesign- oder Schulungspersonal hinter diesen Kursen, dann ist es sinnvoll, die bestmögliche Technologie einzusetzen, um ein großartiges Lernerlebnis zu schaffen und die Grenzen der integrierten LMS-Tools zu überwinden.
2. Benutzererfahrung
Externe Authoring-Anwendungen haben nur eine Aufgabe: das Authoring. Dafür wurden sie entwickelt. Daher gibt es eine Vielzahl von Aktivitäten, Interaktionen und Erfahrungen, die ein erfahrener Lerndesigner mit diesen Tools erstellen kann. Die in das LMS integrierten Tools hingegen sind ein Zusatz zur Kernfunktionalität der Lernplattform und daher nicht ganz so effektiv. Der Schwerpunkt liegt auf der Integration und der Benutzerfreundlichkeit, nicht auf einer Reihe weitreichender Funktionen für den Lerndesigner. Man kann hochgradig interaktive, immersive und interessante Kurse in einer externen Authoring-Anwendung konzipieren und erstellen, was mit einer integrierten Lösung einfach nicht möglich ist.
3. Wechsel des LMS
Wann immer Ihr Unternehmen beschließt, die Lernplattform zu wechseln, muss alles, was in der ursprünglichen Plattform erstellt wurde, einen mühsamen Übergangsprozess durchlaufen, da diese Tools nicht von Natur aus auf andere Plattformen übertragbar sind. Im Gegensatz dazu exportieren Tools wie Storyline und Captivate Inhalte als SCORM-Pakete, die mit jedem LMS kompatibel sind. So können Sie die Benutzererfahrung auch bei einem Wechsel vollständig kontrollieren.
4. Aktualisieren der Kurse
Wenn Ihre Kurse häufig aktualisiert werden müssen, haben integrierte LMS-Tools einen erheblichen Vorteil gegenüber externen Tools. Das liegt daran, dass Sie Änderungen direkt im LMS vornehmen können. Dies führt jedoch manchmal zu Problemen mit der Versionskontrolle. Wenn Ihr Kurs jedoch z. B. in Articulate Storyline erstellt wurde, benötigen Sie die Quelldatei (.story-Datei), um Änderungen vornehmen zu können.
Sobald Sie Änderungen an der Quelldatei vorgenommen haben, müssen Sie sie erneut veröffentlichen und in das LMS hochladen, damit die Änderungen übernommen werden. Bei der Verwendung von Standard-Authoring-Tools sollten Sie daran denken, dass sich mit ihnen eine Menge anstellen lässt. Es ist wichtig, die Quelldateien zu sichern und sicher aufzubewahren, einschließlich aller anderen Inhalte wie Videos, Grafiken, Storyboards usw., um die Wartung des Kurses zu erleichtern.
Zusammenfassung
Es ist nicht nur eine Frage der Präferenz, ob man integrierte Tools oder Standardtools verwenden sollte. Bei der Auswahl müssen Sie die oben genannten Aspekte berücksichtigen – die gewünschte Lernerfahrung, das Know-how der Content Creator, den Wechsel der Plattform und die Häufigkeit der Aktualisierungen – um sich für das eine oder das andere zu entscheiden.
Denken Sie daran, dass es sich nicht um eine Entweder-Oder-Entscheidung handeln muss. Die Lernenden sehen Ihren Kurs nicht als in dieses oder jenes Tool integriert an. Für sie sollte die Lernreise vom Anfang bis zum Ende eine reibungslose, leicht zu navigierende und intensive Erfahrung sein.
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