Der Pyramide-Ansatz und seine Anwendung beim eLearning

Der Pyramide-Ansatz und seine Anwendung beim eLearning

Der Pyramide-Ansatz ist ein Lernmodell mit drei Stufen: Grundlagen, Verständnis und Beherrschung, wobei das Wissen von den Grundlagen bis zur Anwendung im realen Leben aufgebaut wird. Lassen Sie uns diesen Ansatz näher betrachten und sehen, wie er auf eLearning angewendet werden kann.

Was ist der Pyramide-Ansatz beim Lernen?

Obwohl das eLearning mittlerweile allgegenwärtig ist und von den meisten Menschen genutzt wird, gibt es dennoch einige oft übersehene Herausforderungen. Sich zu konzentrieren, den Inhalt zu verstehen und das Gelernte tatsächlich lange im Gedächtnis zu behalten, kann beim Online-Lernen schwierig sein. Tatsächlich haben viele Lernende nach stundenlangen Kursen das Gefühl, dass die Informationen danach einfach verschwunden sind, ganz zu schweigen davon, was passiert, wenn es an der Zeit ist, das Gelernte in die Tat umzusetzen. Und obwohl Flexibilität und Freiheit beim Lernen immer gut sind, ist ein strukturierter Ansatz ebenfalls wichtig. Konkret geht es hier um den Pyramide-Ansatz und wie wir ihn beim eLearning anwenden können.

Wie bereits erwähnt, dreht sich beim Pyramide-Ansatz alles um Struktur. Es ist ein Lernmodell, das den Lernenden dabei hilft, drei Stufen des Wissens zu durchlaufen: Grundlagen, Verständnis und Beherrschung. Um es sich wie eine Pyramide vorzustellen, denken Sie zunächst an den Sockel. Hier liegt der Schwerpunkt auf grundlegendem Wissen wie Fakten, Begriffen und Basisinformationen. Auf der mittleren Ebene geht es dann um tieferes Verständnis und Fähigkeiten. Die Lernenden stellen Zusammenhänge her, erkennen Muster, analysieren Konzepte und wenden das Gelernte in Übungen an. Die Spitze der Pyramide ist die Anwendung und Beherrschung des Wissens. Hier wenden die Lernenden ihr erworbenes Wissen an, um Probleme in der realen Welt zu lösen oder komplexe Aufgaben zu bewältigen.

Der Pyramide-Ansatz basiert auf der pädagogischen Psychologie, insbesondere auf der Bloom’schen Taxonomie oder dem Scaffolding, weshalb er sich auch leicht auf das eLearning anwenden lässt. Alle diese Theorien unterstützen die Idee, dass Lernen am effektivsten ist, wenn es schrittweise erfolgt. Lassen Sie uns nun den Pyramide-Ansatz Stück für Stück genauer unter die Lupe nehmen und sehen, wie man ihn beim eLearning einsetzen kann.

Die Schichten der Pyramide

Untere Schicht: Grundlegendes Wissen

In der unteren Schicht geht es darum, sich mit den Grundlagen eines Themas vertraut zu machen, z. B. mit Definitionen, Schlüsselkonzepten und dem allgemeinen Kontext. Hier beginnen die Lernenden, Fragen zu stellen, wie z. B.: Was bedeutet dieser Begriff? Wie funktioniert das? Warum ist das wichtig? Der Schlüssel dazu ist, sich so lange wie nötig auf diese Schicht zu konzentrieren, damit die Lernenden eine solide Grundlage aufbauen können.

Mittlere Schicht: Fähigkeiten und Verständnis

In der mittleren Schicht der Pyramide geht es darum, die Punkte miteinander zu verbinden. Die Lernenden beginnen, Muster zu erkennen, Zusammenhänge zu verstehen und zu untersuchen, wie Ideen miteinander verbunden sind. Dies ist der Punkt, an dem das Lernen vertieft wird. Hier gehen die Lernenden über das Auswendiglernen hinaus und beginnen, kritisch zu denken.

Oberste Schicht: Anwendung und Beherrschung

An der Spitze der Pyramide wenden die Lernenden an, was sie gelernt haben. Hier wird das Gelernte zum Leben erweckt, denn sie setzen ihre Fähigkeiten ein, um Probleme zu lösen, Entscheidungen zu treffen und wichtige Aufgaben zu erledigen. Und hier fängt das Gelernte auch an, bei ihnen haften zu bleiben, weil sie ihr Wissen aktiv anwenden.

Die Anwendung des Pyramide-Ansatzes beim eLearning

Strukturieren Sie Ihre Kurse mit Hilfe der Pyramide

Als Instruktionsdesigner wissen Sie, wie man Kurse strukturiert. Wenn es darum geht, sie mit dem Pyramide-Ansatz im Hinterkopf zu gestalten, sollten Sie jeder Schicht genau folgen. Beginnen Sie mit der untersten Schicht und fügen Sie Definitionen, Schlüsselbegriffe und sogar Zusammenfassungen von Konzepten ein. Gehen Sie dann zur mittleren Schicht über und beginnen Sie mit dem Aufbau eines Kontexts, den Ihre Lernenden verstehen und mit dem sie sich vertraut machen können.

In der obersten Schicht fügen Sie schließlich Probleme, Projekte oder Simulationen ein, in die die Lernenden eintauchen und ihr Wissen anwenden müssen. Wenn Sie z. B. einen Kurs über digitales Marketing konzipieren, sollten Sie für die untere Schicht Begriffe wie SEO, CTR usw. erklären; für die mittlere Schicht sollten die Lernenden Strategien analysieren und sich Fallstudien ansehen; für die oberste Schicht können sie ihre eigene Testkampagne erstellen.

Fügen Sie jeder Schicht interaktive Tools hinzu

eLearning bietet Ihnen eine Vielzahl von Tools, die sich perfekt in jede Schicht der Pyramide einfügen lassen. Sie müssen sie nur finden. Für die unterste Schicht, das Basiswissen, ist Ihr Ziel als ID einfach: Die Lernenden müssen die Grundlagen verstehen. Die perfekten Hilfsmittel sind Microlearning-Videos, die sich jeweils auf ein Thema konzentrieren, Flashcards zum Einprägen von Begriffen und Diashows für Fachjargon oder komplexe Definitionen.

Für die mittlere Schicht, in der die Lernenden Fähigkeiten erwerben und das Verständnis vertiefen müssen, eignen sich Szenarien, in denen sie Entscheidungen treffen und die Ergebnisse sehen, Diskussionsforen, in denen sie Ideen austauschen können, und Simulationen, in denen sie Dinge in einer sicheren Umgebung ausprobieren können. In der obersten Schicht schließlich sollen die Lernenden das Gelernte anwenden. Sie sollten also Projekte zur Lösung echter Probleme, Rollenspiele oder Aufgaben durchführen, die von ihren Kollegen bewertet werden.

Unterstützen Sie den Lernprozess mit Beurteilungen

Wenn Sie beim eLearning den Pyramide-Ansatz verwenden, sollten sich Ihre Beurteilungen so entwickeln, wie die Lernenden die Schichten der Pyramide nach oben durchlaufen. Lassen Sie die Lernenden am unteren Ende der Pyramide kurze Quizfragen ausfüllen, Pop-up-Fragen beantworten oder Vokabelspiele spielen. In der Mitte sollten Sie eher anwendungsbezogene Beurteilungen wie Miniszenarien, Übungen oder kurze Aufsätze einbauen. An der Spitze sollten Sie sich für reale Projekte, Herausforderungen oder Gruppenaufgaben entscheiden. Achten Sie bei jedem Schritt darauf, dass Sie formative Beurteilungen einbauen, die Lernenden und Lehrenden zeigen, wo sie stehen, bevor sie zum nächsten Schritt übergehen.

Richten Sie die Lernziele auf jede Schicht aus

Für jede Stufe der Pyramide muss ein klarer Zweck festgelegt werden. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie Ihre Lernziele auf die einzelnen Schichten abstimmen. Verwenden Sie für die unterste Schicht Wörter wie identifizieren, definieren, erkennen, auflisten usw. Zum Beispiel: „Identifizieren Sie drei Schlüsselelemente effektiver Suchmaschinenoptimierung.“ Für die mittlere Schicht sollten Sie Verben wie erklären oder vergleichen verwenden, z. B. „Vergleichen Sie On-Page- und Off-Page-SEO-Strategien miteinander“.

Für die oberste Schicht schließlich sollten Sie aktive Verben wie lösen, erstellen oder entwerfen verwenden. Zum Beispiel: „Erstellen Sie eine SEO-Kampagne“. Die Lernenden sind konzentrierter und motivierter, wenn sie wissen, was in jeder Phase von ihnen erwartet wird. Und wenn die Lehrenden ihre Lektionen auf klaren Zielen aufbauen, wird der Kurs zielgerichteter und effektiver.

Fördern Sie aktives Lernen

Damit der Pyramide-Ansatz beim eLearning auch wirklich funktioniert, müssen Sie die Lernenden aktiv einbeziehen. Um aktives Lernen auf jeder Stufe zu fördern, stellen Sie ihnen nach Videos Fragen, lassen Sie sie Konzepte in ihren eigenen Worten erklären, bieten Sie Wahlmöglichkeiten bei den Aufgaben an oder bitten Sie sie, das Gelernte festzuhalten. Unterschätzen Sie auch nicht die Macht des Peer-Learning. Fördern Sie Gruppendiskussionen, den Austausch von Wissen und die Zusammenarbeit. Jeder hat eine einzigartige Perspektive, und es ist wertvoll, diese mit anderen zu teilen.

Die Vorteile des Pyramide-Ansatzes beim eLearning

Verbessertes Behalten

Wenn wir versuchen, zu viele Informationen zu schnell aufzunehmen, vor allem ohne sie mit dem zu verknüpfen, was wir bereits wissen, werden wir sie vergessen. So funktioniert nun einmal unser Gehirn. Der Pyramide-Ansatz kann hier jedoch Abhilfe schaffen. Indem sie mit dem Basiswissen beginnen, bauen die Lernenden ihr Wissen langsam auf. Wenn sie dann zu tieferen Konzepten und schließlich zur praktischen Anwendung übergehen, können sie dieses Wissen wiederverwenden, was ihnen dabei hilft, es länger zu behalten.

Gesteigerte Motivation

Eine der größten Schwierigkeiten beim eLearning besteht darin, das Interesse aufrechtzuerhalten. Wenn Lektionen sich wiederholen, neigen die Lernenden dazu, sie zu überspringen. Der Pyramide-Ansatz ermöglicht jedoch eine Vielzahl von Lernmaterialien und interaktiven Aktivitäten, die den Stoff interessant halten. Außerdem hilft jede Schicht der Pyramide den Lernenden dabei, Fortschritte zu machen, und motiviert sie so zum Weiterlernen.

Kompetenzentwicklung

Es ist schwer, motiviert zu bleiben, wenn sich alles in einem Kurs als zu anspruchsvoll erweist, und viele Menschen geben deshalb auf. Glücklicherweise verhindert der Pyramide-Ansatz eine solche Überforderung. Mit jeder Schicht erreichen die Lernenden etwas, was ihr Selbstvertrauen stärkt. Wenn sie die oberste Schicht erreichen, haben sie die notwendigen Fähigkeiten auf eine Weise erworben, die sich natürlich anfühlt.

Anpassungsfähigkeit

Der Pyramide-Ansatz kann an jedes Thema oder Konzept angepasst werden. Und warum? Weil es nicht darum geht, was man lernt, sondern darum, wie man es lernt. Zu jedem Thema gibt es ein Grundwissen, fundierte Fähigkeiten und praktische Anwendungen. Die Lerninhalte können also entsprechend angepasst werden, ganz gleich, worauf Ihre Lernenden hinarbeiten.

Klare Ziele

Ein oft übersehener Vorteil des Pyramide-Ansatzes besteht darin, wie sehr er Kursentwicklern und Trainern hilft. Wenn Sie einen Kurs nach dem Pyramidenmodell aufbauen, ordnen Sie Ihre Inhalte natürlich nach Lernzielen. Das liegt daran, dass jede Schicht einen bestimmten Zweck hat. Wenn Ihre Ziele klar sind, verringert dies die Verwirrung und schafft Vertrauen zwischen Lernenden und IDs.

Zusammenfassung

Indem Sie das Wissen Schritt für Schritt aufbauen, angefangen bei den Grundlagen eines Konzepts bis hin zu dessen Beherrschung, schaffen Sie ein fundiertes und dauerhaftes Wissen. Die Unterteilung von Themen und die Strukturierung von Modulen, die diesem Fortschritt folgen, fördert nicht nur das Engagement, sondern sorgt auch dafür, dass sich der Lernprozess natürlich und lohnenswert anfühlt. Geben Sie dem Ganzen also eine Chance!

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