Content Marketing für Online-Schulungen: Wie Sie von Aristoteles lernen können

Content Marketing für Online-Schulungen: Wie Sie von Aristoteles lernen können

Menschen, die leidenschaftlich und gewinnorientiert Online-Kurse verkaufen, werden manchmal als “ Edupreneure“ bezeichnet. Nehmen wir an, Sie sind ein solcher Edupreneur und haben einige Kurse erstellt und in einem Learning Management System implementiert. In diesem Artikel erfahren Sie nun, wie Sie die Lernenden auf Ihre Kurse aufmerksam machen können – ohne diese Aufmerksamkeit ist es unwahrscheinlich, dass sie sich gut verkaufen werden. Das Thema dieses Artikels ist Content Marketing für Online-Schulungen, und die Anregung dazu stammt aus einer Quelle, die im Kontext des modernen digitalen Marketings eher ungewöhnlich klingt: Dem griechischen Philosophen Aristoteles.

Das rhetorische Dreieck von Aristoteles: 3 Grundsätze für erfolgreiches Content Marketing für Online-Schulungen

Ihr Know-how im eLearning-Format zu verkaufen, ist zu einer rentablen Geschäftsmöglichkeit geworden, seit Learning Management Systems aufblühen und eCommerce-Plattformen wie Course Merchant entwickelt wurden, um den Verkauf von Kursen zu erleichtern. Aber was hat Aristoteles mit Content Marketing für Online-Schulungen zu tun?

Aristoteles‘ Ideen wurden von Cicero als „Ein Fluss aus Gold“ beschrieben. Auch 2.300 Jahre später sind sie noch immer aktuell und lassen sich auf das moderne Content Marketing für Online-Schulungen anwenden. Indem Sie diese Ideen für Ihre Inhalte nutzen, können Sie Ihren ganz eigenen „Fluss aus Gold“ schaffen. Aristoteles rhetorisches Dreieck ist leicht zu verstehen, und doch vergessen so viele Content-Writer, sie zu berücksichtigen – was im Endeffekt zu mittelmäßigem Content mit schlechten Ergebnissen führt.

Mit diesen 3 antiken Überzeugungsmethoden können Sie Menschen zu einer positiven Kaufentscheidung bewegen:

1. Status (Ethos)

Der Ethos einer Person ist ein Maßstab für ihre Glaubwürdigkeit, ihr Ansehen und ihre Vertrauenswürdigkeit. Denken Sie an eine bedeutende Persönlichkeit aus Ihrem Fachgebiet und wie sie auf Sie wirkt. Warum hören Sie sich an, was diese Person zu sagen hat? Liegt es an deren nachgewiesener Erfahrung? Sind sie jemand, dem Sie vertrauen, dass er erkenntnisreiche und zuverlässige Informationen liefert? Sie sollten danach streben, selbst zu dieser Person zu werden. Dann werden die Menschen viel eher geneigt sein, Kurse von Ihnen zu kaufen.

Doch wie erreichen Sie dieses Ziel? Indem Sie Ihre Glaubwürdigkeit Stück für Stück aufbauen. Es wäre fatal, wenn Sie sich zu einem selbsternannten Experten aufplustern und dann nicht liefern würden. Vermeiden Sie also Übertreibungen, wenn Sie sich selbst verkaufen. Seien Sie aufrichtig und ehrlich – so schaffen Sie Vertrauen.

Mit den folgenden Methoden können Sie sich Glaubwürdigkeit (Ethos) verschaffen:

• Machen Sie immer Ihre Hausaufgaben

Schreiben Sie gut recherchierte Inhalte mit nachweisbaren Fakten. Die Leute werden wahrscheinlich die Fakten und Zahlen in Ihren Inhalten nachprüfen.

• Zitieren Sie andere zuverlässige Quellen mit hoher Glaubwürdigkeit

• Regen Sie Ihre Community dazu an, sich an Ihren Inhalten zu beteiligen

Erlauben Sie anderen, (moderierte) Kommentare in Ihrem Blog, auf Ihrer Website oder auf Websites Dritter zu veröffentlichen. Sie dürfen nicht in einer Einbahnstraße stecken bleiben.

• Stellen Sie vollständige Kontaktinformationen zur Verfügung

Selbst wenn sie nicht vorhaben, mit Ihnen zu korrespondieren, werden die Leute vollständige Kontaktinformationen zur Kenntnis nehmen und begrüßen. Es zeigt, dass Sie offen sind und sich nicht verstecken.

• Stellen Sie eine kurze Biografie zur Verfügung, damit die Leute sehen können, wer Sie sind und Ihre Referenzen lesen können

• „Ignorieren“ Sie Ihr Unternehmen

Wenn Sie ständig Ihr Unternehmen in den Vordergrund rücken, verlieren Sie an Glaubwürdigkeit. Sicherlich muss er in jedem Ihrer Beiträge vorkommen, aber versuchen Sie, den Namen Ihres Unternehmens mit qualitativ hochwertigen eLearning-Inhalten in Verbindung zu bringen, anstatt ihn den Leuten einfach vor die Nase zu setzen.

• Seien Sie eher spezifisch als allgemein

Die Leser sollten nach jedem Ihrer Inhalte in der Lage sein, etwas zu tun, was sie vorher nicht tun konnten, oder sie sollten dazu inspiriert werden, es besser zu machen. Sie werden erwarten, dass sie dasselbe Gefühl bei Ihren eLearning-Inhalten haben, und werden eher geneigt sein, sie zu kaufen.

• Schreiben Sie auf einer Reihe von Plattformen und nicht nur auf einer, damit Ihr Name oder Ihr Unternehmen bei Google auf verschiedenen Seiten auftaucht

Dadurch zeigen Sie, dass Sie eine große Reichweite haben, da verschiedene Websites bereit sind, Ihre Inhalte zu veröffentlichen. Daher ist es besser, wenn Sie Ihre Inhalte nicht nur an einem einzigen Ort veröffentlichen.

• Veröffentlichen Sie nur auf renommierten Websites in Ihrer Branche

Dies hilft sowohl Ihrer SEO als auch Ihrer Glaubwürdigkeit. (Da Google jeden Tag schlauer wird, sind SEO und Glaubwürdigkeit fast dasselbe).

• Beseitigen Sie alle inhaltlichen Ungenauigkeiten, Tippfehler und Ungereimtheiten.

• Setzen Sie auf Ethik

Das kommt von dem Wort „Ethos“. Ethisches Verhalten trägt dazu bei, in den Köpfen der Menschen ein positives Bild Ihres Charakters zu zeichnen.

2. Emotionen (Pathos)

Die Macht des Pathos muss mit Bedacht eingesetzt werden, denn Sie wollen nicht, dass Ihr Publikum das Gefühl hat, auf emotionale Weise manipuliert zu werden. Es ist jedoch wichtig, die Gefühle anzusprechen, da ein großer Teil der Kaufentscheidungen auf Emotionen beruht.

Doch von welchen Emotionen ist bei der Vermarktung von Online-Kursen die Rede? Große Unternehmen können niedliche Hundewelpen verwenden, um Haushaltsprodukte zu verkaufen, aber für den Verkauf von Online-Kursen müssen Sie Ihre Zielgruppe viel besser kennen und an ihre inneren Antriebe appellieren. Pathos bedeutet hier also nicht, rührselig zu sein – das wird den Verkauf von Online-Kursen nicht gerade ankurbeln. Es geht vielmehr um die emotionalen Aspekte von Furcht und Sehnsucht. Im Folgenden finden Sie einige Möglichkeiten, wie Sie dies erreichen können:

• Das Gegenteil von Angst ist Sicherheit, also bieten Sie Seelenfrieden an

Versuchen Sie nicht, den Leuten Angst zu machen, sondern sprechen Sie indirekt ihre Bedenken vor mangelnder Kompetenz an, indem Sie eine erfolgreiche/glückliche/erfahrenere Person zeigen, die den Kurs absolviert hat. Wenn Sie wollen, dann können Sie ihnen auch „Angst einjagen“, aber Sie sollten ihnen eher Sicherheit bieten, denn das ist ein behutsamer und positiver Ansatz. Natürlich können Sie ihnen auch Ängste aufzeigen, von denen sie gar nicht wussten, dass sie sie haben – denken Sie an Produkte zum Aufhellen der Zähne und die Angst vor sozialer Ablehnung aufgrund nicht perfekt weißer Zähne. Gab es diese Angst schon vor der Einführung von Zahnaufhellungsprodukten?

• Appellieren Sie an den Wunsch der Lernenden nach Fortschritt und Erfolg

Zeigen Sie klar und deutlich auf, was vor und nach der Teilnahme an Ihrem Kurs passiert ist, und lassen Sie die Unterschiede wie Tag und Nacht erscheinen.

• Erzählen Sie fesselnde Geschichten

Geschichten spielen mit den Emotionen und haben in Experimenten gezeigt, dass sie eine starke neurologische Wirkung bei Menschen auslösen:

• Sobald Empathie geweckt wird, wird Oxytocin, ein Wohlfühlhormon, ausgeschüttet.
• In angespannten Situationen wird Cortisol ausgeschüttet, ein Stresshormon, das die Menschen wachsam und aufmerksam werden lässt.
• Bei einem Happy End wird das limbische System (das Belohnungszentrum des Gehirns) zur Ausschüttung von Dopamin angeregt, das uns optimistisch stimmt.

3. Vernunft (Logos)

Damit sind nicht die kleinen Bilder gemeint, die ein Unternehmen repräsentieren – „Logos“ bedeutet hier, an die Vernunft und den Verstand zu appellieren. Geben Sie den Leuten das Gefühl, schlau zu sein, weil sie „herausgefunden“ haben, dass Ihr Kurs eine optimale Investition ist. Eine Möglichkeit, an die Vernunft zu appellieren, ist die Verwendung von Syllogismen. Dies sind einfache dreistufige Gedankengänge wie „Alle Katzen sind flauschig. Felix ist eine Katze. Deshalb ist Felix auch flauschig“. Natürlich müssen Sie dafür sorgen, dass Felix auch wirklich flauschig ist. Mit anderen Worten: Ihr Kurs muss halten, was er verspricht, damit Ihr Ruf durch Mundpropaganda wachsen und weitere Kurse nach sich ziehen kann.

Damit Syllogismen funktionieren, müssen Ihre Zuhörer den ersten beiden Prämissen zustimmen, damit sie mit Ihrer Schlussfolgerung einverstanden sind. Versuchen Sie, dies in Ihre Marketingbotschaften einzubauen. Ein Beispiel:

• Informationen aus zuverlässigen Quellen sind sehr wertvoll.
• Ich bin eine zuverlässige Quelle.
• Daher sind Informationen von mir sehr wertvoll.

Oder

• Menschen, die diesen Kurs besuchen, sind erfolgreich.
• Sie überlegen, diesen Kurs zu absolvieren.
• Wenn Sie diesen Kurs besuchen, werden Sie ebenfalls erfolgreich sein.

Diese Beispiele wirken natürlich recht plakativ, aber sie sind nur eine grobe Orientierung; Sie können sie beliebig ausbauen und ausschmücken, solange die Grundaussagen irgendwo enthalten sind.

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Zusammenfassung

Für jeden spezifischen Markt und jedes Zielpublikum ist eine etwas andere Herangehensweise erforderlich. Versuchen Sie also, für jede Zielgruppe, an die Sie sich richten wollen, die richtige Mischung aus diesen 3 Überzeugungsmethoden zu finden. Vermeiden Sie es aber, die Methoden als stumpfe Hilfsmittel einzusetzen, um Menschen zum Kauf zu bewegen. Viele Menschen merken, wenn sie manipuliert werden, und eine plumpe Überzeugungsarbeit schreckt sie sofort ab. Diese 3 Überzeugungsmethoden funktionieren am besten, wenn sie in einen unterhaltsamen oder nützlichen Inhalt eingebettet sind. Setzen Sie sie sorgfältig ein und finden Sie ein Gleichgewicht, das für Ihre eLearning-Nische funktioniert.

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